Montag, 22. Februar 2010

DER LANGE LUI UND SEINE LUISE

Der lange Ludwig hat es schwer.

Lui blickt Tag für Tag auf hektisches und gar nicht höfisches Treiben zu seinen Füßen herab. Dicke Omnibusse und lange Straßenbahzüge quälen sich direkt neben seinem Denkmalsockel durch die Menge der wartenden Fahrgäste.

Kaum daß die so Wartenden den Ludewig, den 1. noch eines Blickes würdigten. Alleine eine Gruppe (?) vorwiegend mit Flaschen alkoholischen Inhalts ausgerüstet, weiß das Denkmal zu würdigen. Und sei es auch nur als Treffpunkt oder Sitzgelegenheit.

Zur Beruhigung der Situation trägt die unterirdische Verkehrsführung bei. Der Autoverkehr

(wie hier von der Rheinstraße) wird einige Meter vor dem Luisenplatz unter die Erde geschickt.
Den Luisenplatz - benannt nach seiner Frau, Großherzogin Luise von Hessen-Darmstadt (1761−1829) - beherrscht er noch heute aus luftiger Höhe.


Das Denkmal ist 39,15 Meter hoch. Die Statue alleine bringt es auf stattliche 5,45 Meter und 540 kg!
War er doch ein gönnerhafter Herrscher (* 14. Juni 1753 in Prenzlau; † 6. April 1830 in Darmstadt), dem zu Ehren ein Denkmal errichtet wurde, das noch heute zu den Wahrzeichen von Darmstadt zu rechnen ist. Umschlossen wird der Luisenplatz u.a. vom historischen Gebäude, das dem Regierungspräsidenten bzw. seine Mannen als Unterschlupf dient.



In südlicher Richtung, gegenüber, hat man das Luisencenter errichtet, das eine Vielzahl von Geschäften und Kaufhäusern beherbergt.


Eine freundliche Atmosphäre geht von diesem Platz aus. (hoffentlich nicht nur eine Momentaufnahme).

Für Besucher Darmstadts sollte der Luisenplatz auf der Agenda nicht fehlen.

Donnerstag, 18. Februar 2010

Glockenturm und Gedenkstätte Buchenwald

Glockenturm - Buchenwald - Weimar
1pxt 
Weithin sichtbar steht der Glockenturm als gigantisches Mahnmal des Konzentrationslager Buchenwald an der Blutstraße in Buchenwald.
Schon viel zu oft bin ich in Eile auf der A4 vorbeigefahren. Dennoch, mein Blick ging immer zu dem gewaltigen Monument, das etliche Kilometer entfernt auf einer Anhöhe steht. Unübersehbar auch der große Hinweis am Fahrbahnrand auf das KZ.
Geschichte vom Grauenvollsten, was die Perversion des (un)menschlichen Gehirns in der Lage ist zu erfinden. Massenvernichtung von Menschen.
Dieses Mahnmal sieht von der Autobahn bei dem kurzen Blick aus den Augenwinkeln fast wie ein überdimensionierter Wachturm aus. Sicher kein Zufall.
Heute früh stand bei den Hinfahrt für mich fest, wenn der Termin gut läuft und ich rechtzeitig zurückfahren kann, werde ich diese Abfahrt nach Weimar benutzen um mir den Turm und die Gedenkstätte (das KZ Buchenwald) ansehen. Und so geschah es dann auch.
Eines kann man den Denkmalpflegern noch als Empfehlung geben: Einige Wegweiser auf den rund 10 Kilometern bis zum Mahnmal wären für alle hilfreich, die ohne Navigationsgerät fahren.
Es ist aber nicht schwer zu finden und die Straße sind gut ausgebaut. In Weimar links ab und schon kurz nach dem Ortsausgang kommt der Abzweig nach links. Es ist nicht zu verfehlen, weist doch ein großer Obelisk auf das KZ hin. Man befährt die Blutstraße.


Die in Abständen aufgestellten Schilder, weisen auf den Todesmarsch,
 

eine Eisenbahntrasse u.Ä. hin.
Dann taucht auch linker Hand schon der Glockenturm auf. Gewaltig und eindrucksvoll. Wenige Meter weiter gibt es einen Parkplatz. Ich hatte mir denkbar schlechte Bedingungen ausgesucht. Die Wege waren nur teilweise von Schnee und Eis befreit - aber gestreut.
Wenn man dann auf der Treppe -hinab zum Mahnmal- steht, kommt der sozialistische Gigantismus zum Vorschein, der dieser Anlage bei Konzeption, Planung und Erbauung Pate gestanden hat.



Mit den Arbeiten wurde 1954 begonnen und dauerten rund vier Jahre. Im Jahre 1958 kam die inzwischen schon restaurierte Personengruppe hinzu.



Das Konzentrationslager


Montagnachmittag. Ziemlich genau 15:00 Uhr. Anderswo wird gefeiert, gejubelt und ausgelassen getanzt. Es ist Rosenmontag. Hier ist es ein Tag wie jeder andere auch.
Ich stehe auf dem Parkplatz der Gedenkstätte Buchenwald. Einen halben Meter hoch liegt hier der Schnee und ich hatte Probleme den Parkplatz zu überqueren. Parken direkt vor dem Informationszentrum? Kein Problem. Es war kein weiteres Auto vorhanden! Gegenüber vertrat sich der Busfahrer eines städtischen Linienbusses die Füße und wärmte die Hände an seiner Zigarette. Er wartete –bislang vergebens- auf Fahrgäste.
Das Informationsgebäude war verschlossen.

Ob dies nun am Rosenmontag, der Witterung oder an der veränderten Öffnungszeit in den Wintermonaten liegt, habe ich nicht ergründet. Ich hatte keine Detailinformation zur Verfügung. Der Ausschilderung nach. Abgestreute Wege führten in Richtung des eigentlichen Lagers. Eine kleine Gruppe Besucher kam mir wortlos entgegen. Betroffene Gesichter und traurige Augen.
Noch außerhalb der Umzäunung standen Gebäude, die seinerzeit als Lagerkommandantur und –gegenüber-

als "Büro" der GESTAPO dienten. Die Gebäude sind gut erhalten, wenn auch nicht alle im Originalzustand, wie sie 1945 überhastet verlassen wurden, als die Alliierten das Lager am 11. April 1945 erreichten.
Ich kam am Hauptportal an.



Es war 15:15 Uhr, als ich durch das schwere Metalltor ging, das mit der bekannten zynischen Inschrift schon viele Tausend Menschen hat kommen sehen. Bedeutend weniger gingen hier auch wieder hinaus.



Das Hauptgebäude beinhaltete in den „Flügeln“ auch Einzelzellen, den so genannten Bunker.
Da stand ich nun und blickte mich im Halbkreis um.



Die beiden sanierten und frisch renovierten Wachtürme des Lagers bildeten die Eckpunkte.



Vielleicht war Obamas Besuch der Auslöser für die Renovierungen, die man an vielen Stellen feststellen konnte.
Mit dem Rücken zum Eingangsgebäude fraßen sich meine Blicke in die vom Schnee bedeckte Weite des Lagers. Von den Häftlingsunterkünften war lediglich eine Baracke nachgebildet übrig geblieben. Und die war in größerer Entfernung –zudem mit zugeschneiten Wegen- kaum zu erreichen.

Ich wandte mich nach rechts, wo ein großes Kasernengebäude auf der anderen Seite das Lager begrenzte. Es diente damals der Wachmannschaft als Unterkunft.

Noch weiter rechts waren alte Backsteinbauten umgeben von einer ebensolchen übermannshohen Mauer zu sehen. Ein dicker Schlot protzte daraus hervor. Es bedurfte keiner Überlegung um was es sich hier handelte.

Die schneebedeckten Stufen hinunter gelangte ich aber zunächst in die Pathologie. Ein relativ kleiner Anbau mit ringsum gefliesten Wänden.

Auch der Seziertisch war mit Fliesen belegt.
Es stand ein kleiner Glasschrank in der Ecke, der die „Werkzeuge“ der Schlächter enthielt, die hier ihre blutige Arbeit verrichteten.

In diesem Raum wurden die meisten Leichen der Häftlinge seziert. Dies diente vor allem dazu die „Statistik“ zu schönen und die Todesursache zu verschleiern. Goldzähne wurden entfernt und später – als Steigerung der Perversion- den Leichen die Haut abgezogen um daraus Schmuck und andere Artikel zu fertigen. Schrumpfköpfe wurden hergestellt. Ein Schauer überlief mich.
Bevor man in das Krematorium gelangt, kommt man am Vorraum an Gedenktafeln und Inschriften. Schmucklos, wie es dem Ort entspricht.

Nur ein kleines Stück weiter sind hinter eine gläsernen Tür eine Menge Urnen aufgereiht.



Diese wurden, als das Morden zunahm lediglich noch als Transportbehälter genutzt. Urnen wurden nicht mehr beigesetzt. Die Asche wurde auf dem Gelände verstreut.
Dann betrete ich durch die alte hölzerne Tür das eigentliche Krematorium. Zwei Verbrennungsöfen mit je 3 Kammern sorgten von 1940 ab dafür, die Spuren der Schergen zu vernichten. 1942 wurde die Anlage nochmals erweitert.





Ich war völlig alleine. Im ganzen, riesigen Lager war nicht ein weiterer Besucher auszumachen. Unmöglich kann ich wiedergeben, wie alleine ich war, als ich so vor den geöffneten Brennkammern stand. Es gibt keinen einsameren Platz auf dem ganzen Globus.
Etwas abrupt und völlig übermotiviert kam gegen 15:45 eine schwarz gekleidete „Schließmannschaft“ einer Sicherheitsfirma, um die Anlage zu verschießen. Es war Rosenmontag. Das laute Lachen und die besonders gute Laune waren so deplatziert und unangebracht, wie es schlimmer nicht hätte sein können. Die sollten auch einmal eine „Besucherordnung“ lesen, wie sie am Eingang zur Gedenkstätte zu finden ist.
Der Besuch der Gedenkstätte ist dringend zu empfehlen. Man nehme sich deutlich mehr Zeit, als es mir gestattet war. Eine Führung ist anzuraten.
Aus der Website http://www.buchenwald.de/media_de/index.html
Am 15. Juli 1937 wurden die ersten Häftlinge hierher verbracht. 149 Sollen es gewesen sein.
Am 11. April 1945 erreicht die 6. Panzerdivision der 3. US-Armee das Konzentrationslager Buchenwald. Insgesamt eine Viertelmillion Menschen aus allen europäischen Ländern waren von Juli 1937 bis April 1945 im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. Die Zahl der Opfer wird auf etwa 56000 geschätzt. 34375 Tote sind in den Unterlagen des Lagers registriert. Nicht erfaßt wurden die durch Genickschuß ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen, die im Krematorium Buchenwald hingerichteten Gestapo-Häftlinge (geschätzt 1100), die mit "Evakuierungstransporten" aus Lagern des Ostens im Frühjahr 1945 tot in Buchenwald ankommenden Menschen und die Opfer der "Evakuierungsmärsche" im April 1945 (geschätzt 12000 bis 15000).
Wenn man als einzelne Person sich am Ort des grausigen Geschehens mit solchen Zahlen konfrontiert sieht, bleibt nur die Bitte um Verzeihung und der Wunsch, so etwas möge sich jetzt und in Zukunft niemals wiederholen.
Wesentliche Fakten und Daten sind unter folgenden Links hervorragend aufbereitet und sehr empfehlenswert:
http://www.buchenwald.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Buchenwald

Freitag, 12. Februar 2010

Brüsseler Spitzen

Beim Duschen wird es demnächst staubtrocken.
 
Es war ja schon ein Aufreger, als sich die Herrschaften in der Rue Wiertz um die genetisch bedingte Krummheit bei den Bananen kümmerten. Sämtliche Erlasse und Vorschriften liefen aber ins Leere. Die Dinger wollten einfach nicht gerade wachsen.
Was so einer intelligenzlosen Banane gelingt, ist beeindruckend. Der Erlaß - oder war es gar ein Gesetz?- ging völlig daneben und wurde aufgehoben
. Die Arbeit von Monaten und zig Intelligenzprotzen war vernichtet.
Weniger glanzvoll verliefen die Proteste gegen die Abschaffung der lichtstarken Glühbirne. Macht aber nix. Ich verwende jetzt halt 5 Stück mit 16 -Watt und es ist fast so hell wie früher mit 100. Meine Einsicht kam also zu spät. Damit kann man also doch richtig Energie sparen. Formel= 100 Watt minus Klammer auf 16 mal 5, Klammer zu. Ergebnis = 20 Watt Ersparnis. Vorausgesetzt die Nutzungsdauer beträgt täglich 24 Stunden.
Einen minimalen Schönheitsfehler hat die Rechnung aber doch. Es wurden 4 zusätzliche Lampen erforderlich. Kosten gesamt lächerliche 144,80 Euronen in der billigsten Version. Vorsichtig geschätzt ergibt das eine Amortisation in meinem 247.sten Lebensjahr. Diese wird aber durch die 3-4-minütige Aufwärmzeit - bis zur Erreichung der vollen Leuchtkraft- wieder aufgebraucht. -Deshalb am Besten niemals ausschalten.- Aber wir haben etwas für die Umwelt gemacht. Oder sind die Lampen vielleicht aus China? Was verballern die denn für die Produktion an CO2 ? Der Transport sollte nicht vernachlässigt werden. Die Energiebilanz sieht jetzt aber auch nicht mehr so toll aus. Man hat aber trotzdem ein prima Gefühl.

Jetzt kommt der eigentliche Knaller: die EU macht sich Gedanken, zu Duschköpfen! Die verbrauchen zwar direkt keine Energie, aber indirekt halt doch schon, halt man beschlossen.  Da kommt den Besserwissern einwandfrei zu viel Wasser raus. (Die sollten einmal in Hotels in Deutschland duschen. Dort ist nicht nur die Mehrwertsteuer auf die Übernachtung reduziert, sondern meist auch der Wasserfluß in der Dusche. Was will man für sieben Prozent denn auch verlangen? )
Nee, nee, mit mir nicht. Wenn ich dusche, dann ist "Atlantik" angesagt. Und das bleibt auch so!
Die Eumels in Brüssel können sich ja die paar Tröpfchen von zu Hause mitbringen. Mögen sie doch riechen, wie alter Mann unterm Arm......
Stellt euch nur einmal vor, die tun sich mit der GEZ zusammen. Die würden sicher Sondervollmachten bekommen um nach dem Ausspionieren des PC´s, der versteckten TV-Geräte und Radios dann auch noch euch beim Duschen zuzusehen und die Durchflußmenge messen.
Helau und Alaaf. Oder war das ernst gemeint?