Donnerstag, 11. März 2010

Glanzlicht U-55 in Berlin

So wünscht man sich U-Bahnhöfe.
Etwas erstaunt schauten wir bestimmt drein, als uns der Weg beim Pflichtprogramm für Berliner-Blitz-Touristen in den Untergrund am Reichstag führte. Wir hatten die wahrscheinlich kürzeste U-Bahn-Linie der Welt entdeckt. Ganze 3 (in Worten: DREI) Stationen umfaßt die Strecke.

Zwei davon wären außerhalb des deutschen Regierungsviertels mit ziemlicher Sicherheit zusammengelegt worden. Nicht einmal zwei Kilometer sind es insgesamt!
Vom Hauptbahnhof über die Station Bundestag zum Brandenburger Tor. Das hat sich sicher ein Sadist ausgedacht, der die Fahrer bestrafen wollte, die diese Strecke bedienen. Es wundert auch nicht, daß man auf den Stationen selten nur Fahrgäste antrifft.










Die 150 Meter vom Reichstag zum Brandenburger Tor schafft man ohne Untergrund sicher erheblich schneller zu Fuß. Immerhin aber eine prima Investition, wenn man einem Besucher einmal die saubere U-Bahn Berlins vorführen will.

Und genau deshalb gibt´s auch 5 Sterne.
Wollen hoffen, daß nicht irgendwelche Chaoten auch noch die U-55 ins Visier nehmen und mit der blinden Zerstörungswut anderer Orte hier zerdreschen, was so herrlich sinnlos viel Geld gekostet hat.
Die Station Brandenburger Tor hat mich allerdings noch weiter beeindruckt.

Es sind an den Wänden der Bahnsteige ( von denen allerdings nur einer in Betrieb ist ) Fotos und Zeichnungen angebracht, die die Geschichte des Brandenburger Tors aufarbeiten. Von der Frühgeschichte

bis zu Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten reichen die Informationen.

Historische Augenblicke sind hier festgehalten und rufen Erinnerungen an den Geschichtsunterricht wach - siehe Napoleon.

Allein der immense finanzielle Aufwand, eine solche Linie zu planen und zu bauen, sowie der Kostenblock für den laufenden Betrieb, um die Bahnhöfe auf "Vordermann" zu halten würde bei nüchterner Betrachtung alle Pluspunkte wohl wieder zunichte machen. Wenn sich die Linie nun noch sinnvoll integrieren läßt, sind die Punkte auch ehrlich verdient. Vielleicht läßt sich eine solche Strecke aber auch gar nicht unter ökonomischen Gesichtspunkten oder mit dem Verstand eines nur durchschnittlich begabten Bürgers betrachten.

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